Wenn die Geister Party feiern

Wenn es ein Fest gibt, für das es sich lohnt nach Loei zu fahren, dann ist es Phi Ta Khon – die schönste schaurige Geisterparty des Landes. Drei Tage lang, meist im Juni vor Einsetzen der Regenzeit, steht das Städtchen Dan Sai (circa 1,5 Busstunden von der Provinzhauptstadt Loei entfernt) Kopf! Sonst geht es hier sehr gemächlich zu, aber zu Phi Ta Khon geht die Party ab.
Meist junge Thais verkleiden sich als Geister mit wilden, bunten Masken und riesigen Nasen, umhüllt mit Stoffstreifen und überdimensionalen Phallussymbolen aus Holz. Sie laufen tanzend durch die Straßen und begleiten eine Buddhafigur. Dabei geht es ordentlich laut zu. Mit Mak-ka-Langs, traditionellen Glocken aus Holz, bewegt sich die Parade lärmend durch die Menge. Und das ist die Story hinter der Party: Prinz Vessandorn, der als vorletzte Inkarnation Buddhas gilt, verließ eines Tages die Provinz Loei. Er ritt auf dem Rücken eines weißen Elefanten, um seine lange Reise anzutreten. Der Prinz war sehr beliebt beim Volk und die Untertanen fürchteten, dass mit dem König und dem weißen Elefanten, auch das Glück sie verließe. Als Vessandorn dann in seine Stadt zurückkehrte, wurde dies so wild und laut gefeiert, dass sogar die Geister der Toten erwachten und direkt mitfeierten. So die überlieferte Geschichte, die bis heute erzählt wird. Nach drei Tagen ausgelassener Stimmung ist der Spuk dann vorbei. Alltag und Ruhe kehren wieder ein, als wäre nichts gewesen.