So Heng Thai Villa, Bangkok

Auf Erkundungstour in Chinatown

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„Sieh dir mal das an – was für ein Spektakel“, staunend steige ich aus dem Taxi, das uns eben nach Chinatown gebracht hat. Jürgen und ich sind begeistert! Etliche Jahre nach unserer ersten Bangkok-Reise schaffen wir es wieder in eines unserer Lieblingsviertel der thailändischen Hauptstadt. Diesmal mit viel Zeit im Gepäck, um gemütlich durchs Viertel zu streifen und auch ein paar geheimnisvolle Plätze abseits der typischen Touri-Route zu entdecken.

Es riecht nach Gewürzen und Exotischem, es ist laut und hektisch, bunt und glitzernd, alt und neu. Die Stimmung elektrisiert und ganz ehrlich, wir lieben es – Chinatown ist einfach überwältigend!

„Lass den Stadtplan im Rucksack, wir erkunden die Gegend nun einfach mal so“. Gesagt, getan. Wir machen uns auf den Weg und landen direkt in der berühmt-berüchtigten Yaowarat Road. Ein wahres Wirrwarr an chinesischen Reklametafeln, bunten Häusern, riesigen Goldläden, Menschen, Streetfood und Tuk-Tuks erwartet uns. Und es stimmt, was man sich so sagt: Hier taucht man ein in eine neue Welt, einem eigenen Kosmos direkt in Bangkok. Da bleibt die Kamera nicht lange in der Tasche, und Jürgen ist drauf und dran seine besten Fotos zu schießen.

 

Chinatown Bangkok

Kitsch, Krabben & Streetfood


Von der Menge mitgerissen, mischen wir uns unters Volk und finden uns plötzlich in einer überdachten Seitengasse wieder. Es gibt Unmengen an bunten Accessoires, quietsche-pinken Waren, Hello Kitty Rucksäcken, Haushaltsbedarf und Plastik-Krimskrams, soweit das Auge reicht. Kaum mehr ein Tourist, dafür ein authentisches Markttreiben, das man so selten wo sieht und erlebt. Wir schlendern durch die sogenannte Sampeng Lane, beobachten Einheimische beim Feilschen und genießen es, nicht im Radar der Verkäufer zu stehen und einfach mal als stille Beobachter zu agieren.

Zweimal abgebogen, ändert sich das Viertel wieder. Es wird gekocht, gebrutzelt und gegart was das Zeug hält. Riesige Töpfe und Pfannen werden geschwungen, und mit viel Geschick wird über offenem Feuer flambiert. Street-Food Stände mit Unmengen an exotischen Delikatessen reihen sich aneinander. Es gibt frische Krabben, verschiedenste Muschelarten, Fisch, aber auch Innereien, allerlei Eingelegtes sowie Getrocknetes, Insekten und sogar riesige Spinnen, die zu knusprigen Snacks frittiert werden. Ein wahrer Gaumenschmaus für alle, die gerne mal was Neues probieren. „Fresh Scorpions, Fresh Spider!! Come try try – really good!“ – „Maybe later“ - Wir sind noch nicht so mutig, versprechen der herzlichen Verkäuferin jedoch, ein anderes Mal zu kommen.

 

 

Chinatown, Bangkok

Tempel, Räucherstäbchen und Krokodile


Genug vom Marktleben, wollen wir nun auch ein paar echte chinesische Tempel erkunden. Der berühmte Goldene Buddha Tempel mit der unschätzbar wertvollen Buddha Statue stand schon das letzte Mal auf unserer Reiseliste. Diesmal jedoch geht es zum Wat Mangkon Kamalawat. Dieser Tempel ist ein wahres Schmuckstück im Viertel. Unzählige Kerzen und Räucherstäbchen brennen und zaubern gemeinsam mit den chinesischen Drachen, den roten Zierlampen und den geschwungenen Ziegeldächern eine schon fast magische Kulisse. Wir schlendern andächtig durch die Anlage und sind glücklich, diesen spirituellen Ort hautnah erleben zu dürfen. Dabei treffen wir ein Pärchen aus Spanien, sie geben uns einen weiteren Insidertipp, denn ganz in der Nähe soll es einen Tempel mit Krokodilen geben. Wir werden neugierig…

Zurück im Gewusel des Viertels, finden wir dank der guten Beschreibung schnell den geheimnisvollen Krokodil-Tempel. Der Legende nach soll ein riesiges einäugiges Krokodil durch eine Flut angespült worden sein und dann am Fluss junge Mönche gefressen haben. Im Tempel fand dieses Tier dann jedoch eine neue Heimat. Neugierig spazieren wir durchs große Areal und finden tatsächlich Krokodile. Sie beobachten uns etwas grimmig, und wir sind dann irgendwie doch ganz froh, dass sie in einem Gehege im Tempel leben und kein Unwesen mehr treiben können.

Tempel, Chinatown, Bangkok

Chinatown am Fluss, Chinesische Villen & Streetart


Nun geht’s zu Fuß in den Süden von Chinatown. Wir streifen durch die kleinen Seitengassen und lernen das Viertel wieder von einer ganz anderen Fassette kennen. Unterwegs entdecken wir immer wieder hippe Streetart-Kunst, und kleine chinesische Läden und traditionelle Apotheken laden zum Schmökern ein. Richtig cool sind aber auch die Seitenstraßen mit den zahlreichen kleinen Werkstätten, wo geschraubt und gehämmert wird. Plötzlich jedoch stehen wir vor einem großen roten Tor. „Schau mal, ich glaube, wir haben die So Heng Thai Villa gefunden“. Wir treten ein und staunen über die gut erhaltene chinesische Adelsvilla, die wir dann spontan auch besichtigen dürfen.

Nach all den wunderbaren Impressionen und dem vielen Laufen brauchen wir definitiv eine Pause. Beim Spazieren am Flussufer entdecken wir ein hübsches kleines Restaurant direkt am Wasser. Wieder geht ein aufregender Tag in der thailändischen Hauptstadt zu Ende. Die Dämmerung setzt bereits ein und das Panorama am Fluss verwandelt sich in ein wahres Lichtermeer. Wunderschön ist die Aussicht auf den Chao Phraya. „Komm, lass uns hier essen“. Wir bestellen uns unsere Lieblings-Currys und sind dann doch sehr froh, das leckere Thai Curry gegen frittierte Insekten getauscht zu haben.
Fazit: Chinatown ist eines der ältesten Viertel in Bangkok, und ein Besuch ist ein einmaliges Erlebnis. Mittlerweile waren wir nun schon einige Male in dieser Gegend unterwegs, und bestimmt werden wir wiederkommen!

Streetfood in Chinatown, Bangkok
Martina und Jürgen vom Reiseblog PlacesofJuma
Martina & Jürgen - PlacesofJuma

Mehr von Martina und Jürgen lest ihr in ihrem Reiseblog PlacesofJuma. Da findet ihr auch die Artikel zu den schönsten Sehenswürdigkeiten in Bangkok und natürlich auch einen umfassenden Bericht über das Viertel Chinatown.