„Jetzt sind wir in Thailand angekommen“, meine ersten Gedanken, als wir mit dem bunt geschmückten, laut knatternden Longtailboot auf das Inselchen Koh Ngai zusteuern. Jürgen lächelt mich an, schnappt seine Kamera und beginnt darauf los zu knipsen. Auch ich kann meinen Blick kaum losreißen, von der unglaublichen Insel-Kulisse, die Meter für Meter näherkommt und immer realer zu werden scheint.
Hohe grüne Palmen, türkisblaues Meer und die unzähligen Korallen, die aus dem Meer blitzen, lassen mich nur erahnen, welch magische Wunder mich in den nächsten Tagen erwarten werden. Nun startet unser gemeinsamer Traumurlaub: Drei Inseln und drei Abenteuer, die wir bestimmt nicht so schnell vergessen werden.
Koh Ngai: Angekommen im Paradies
Raus aus dem Boot, schnappen wir unsere Rucksäcke und machen uns auf, um eine Unterkunft zu finden. Als einen Geheimtipp, so wurde uns von Freunden verraten, soll es auf der Insel einen gemütlichen Campingplatz geben. Davon wollen wir uns selbst überzeugen, und so schlendern wir vollgepackt den samtweichen Strand entlang. Unzählige Fotopausen und einen Sprung ins Meer später, entdecken wir plötzlich ein paar hübsche grüne Zelte, die sich wirklich nur ein paar Schritte entfernt zum Strand befinden. „Martina, das ist es - hier bleiben wir“ sagt Jürgen, und auch ich bin hellauf begeistert. Robinson Crusoe Feeling scheint hier vorprogrammiert zu sein.
„Hello my friends – you have reservation” – mit einem breiten Lächeln werden wir lautstark begrüßt. Wie wir später erfahren direkt vom Besitzer, der während unseres Urlaubes noch ein guter Freund werden sollte. Natürlich hatten wir nicht gebucht, wir wollten uns treiben und die Dinge einfach mal geschehen lassen. „No problem, have have“ – die Freude war übergroß, als er uns unser erste Reihe Zelt mit extra großer Matratze zeigte.
Sollen wir noch auspacken. Nö! Rein in den Bikini und die Badeshorts und runter zum Strand. Das Wasser ist wunderbar warm, der Sand herrlich weich und weit und breit kaum jemand zu entdecken. Wir sind hingerissen von der Kulisse, dem blauen Meer und den eindrucksvollen Kalksteinfelsen, die man in der Ferne erkennt. Mit einer kühlen, frischen Kokosnuss in der Hand sitzen wir am Strand und bleiben dort, eine halbe Ewigkeit. Wir reden nicht, wir genießen den Moment und saugen so viel wie möglich davon auf. Hier wollen wir die nächsten Tage bleiben!
Koh Mook: Auf der Suche nach Piratenschätzen
„Good morning my friends, breakfast?” mit einem breiten Lächeln im Gesicht begrüßt uns Eat, der liebe Besitzer der kleinen Anlage. Na klar, denken wir, denn unser Bauch hatte sich bereits beim Guten-Morgen-Strandspaziergang gemeldet. Herrlich ist das, wenn man nach dem Aufstehen direkt ins Meer hüpfen kann. Bei Kaffee und Omelett kommen wir sogleich ins Gespräch, es wird viel gelacht und gespaßt. Wir erfahren auch, dass es auf der Nebeninsel eine Meereshöhle geben soll. Die wollen wir sehen! Voller Tatendrang packen wir unsere Siebensachen und so schnell kann man gar nicht schauen, sitzen wir im Boot zur nächsten Inselperle. Es geht auf nach Koh Mook zur Emerald Cave!
Koh Mook ist anders als Koh Ngai, aber trotzdem schön und sehr aufregend. Viel Dschungel, hohe Felswände und atemberaubende Strände. Plötzlich hält unser Boot direkt vor einer Felswand. „We are here!“. Was bitte? Jürgen und ich sehen uns an – wo ist nun diese Höhle? Unser Guide lacht und zeigt auf eine kleine Öffnung in einer Felsspalte. Spätestens, als er eine Taschenlampe und drei Schwimmwesten herauskramt, begreifen wir langsam was uns erwartet: Wir müssen durch diese Höhle schwimmen.
Na gut, was soll's. Ausgestattet mit einer einzigen winzigen Taschenlampe, lassen wir uns langsam ins tiefschwarze Meer gleiten. Wums, wums, wums - die Wellen peitschen gegen die Höhlenwand und unser Adrenalinspiegel steht am Anschlag. Meter für Meter schwimmen wir durch die stockfinstere Höhle. Nur ein Seil und unser Guide kennen den Weg durch die Dunkelheit. Und plötzlich wird es wieder heller und wir entdecken ein Licht am Ende des Tunnels. „Wahnsinn“, ich fange an zu lachen – wir sind an einem Traumstrand gestrandet! Wir können es kaum glauben, was wir zu sehen bekommen: Ein Strand, umkesselt von 50 Meter hohen Felswänden. Unser Guide verrät uns, dass diese Bucht einst ein geheimes Piratenversteck gewesen sein soll. Was für ein Erlebnis!
Koh Kradan: Finde Nemo!
Nach ein paar erholsamen Strandtagen packt uns wieder die Abenteuerlust. Nur 20 Minuten mit dem Longtailboot von uns entfernt, soll es eine weitere Trauminsel geben: Koh Kradan. Ein echtes Schnorchel -und Tauchparadies, auf dem zu Valentinstag sogar Unterwassertrauungen stattfinden. Diese Insel müssen wir erkunden! Gewappnet mit Taucherbrille, Schnorchel und Drybag machen wir uns auf den Weg. Diesmal haben wir unseren Freund Eat mit im Gepäck, der mit seiner lustigen Art versucht uns vom recht hohen Wellengang abzulenken. Er hat einen Plan für unseren Tag, zuerst geht’s zum Schnorcheln und abends grillt er uns und seinen Gästen frischen Fisch. Obwohl uns etwas übel ist, freuen wir uns.
„Look, look – Koh Kradan!“ Ein winziges Inselchen kommt näher und näher. Und wir, wir kommen beinahe aus dem Staunen nicht heraus. Diese Meeresfarben! Sind wir eben in der Karibik gelandet? Unter unserem Boot leuchten Korallenriffe, soweit das Auge reicht. Vorsichtig manövriert unser Käpten uns vorbei, und wir legen an einem weißen Traumstrand an. Das ist also Koh Kradan! Wir sind überwältigt von der Idylle, die uns hier mit offenen Armen empfängt. Jürgen kann nicht aufhören zu fotografieren. Wir laufen den Strand auf und ab, als wollten wir jede Ecke der Insel festhalten.
Nach einer Verschnaufpause in einer winzigen Beach-Bar, erinnern wir uns wieder, warum wir eigentlich auf Koh Kradan wollten: nämlich, um die Unterwasserwelt zu erkunden! Gesagt, getan, mit einer viel zu großen Taucherbrille am Kopf schwimmen wir ein paar Meter hinaus zum Riff, wo sich bereits unzählige Fische im Wasser tummeln. Jürgen taucht unter und gleich wieder auf. „Das musst du dir ansehen – hier gibt’s Nemos!“. Und wirklich war, nun hatte auch ich das erste Mal in meinem Leben einen Clownfisch entdeckt. Mein Glück lässt sich nicht in Worte fassen. Ich weiß in diesem Moment nur, dass ich mein persönliches Paradies hier in Trang in Thailand gefunden habe.
Fazit: Da es uns in dieser Region so gut gefällt, waren wir mittlerweile schon das zweite Mal auf den Trang Inseln unterwegs. Und bestimmt, werden wir wiederkommen!